Verkehr, Mobilität & Straßen mit Aufenthaltsqualität 

Unsere Straßen­räume sind Verkehrsraum und Begeg­nungsraum, Aufent­haltsraum und Lebensraum gleichermaßen. 

Linkenheim-Hochstetten hat über 60 Kilometer Straßennetz. 86 % davon ist in Asphalt und 13 % davon in Pflaster ausge­führt. Für diese Straßen, die Gehwege und deren Neben­an­lagen wie Pflanz­beete oder Schilder ist die Gemeinde in der Unter­hal­tungs­pflicht. Wo wir Straßen­räume neu bauen oder grund­ständig erneuern, wird im Vorfeld immer auch eine neue Gestaltung unter den Aspekten Aufent­halts­qua­lität, Parkraum und Sicherheit disku­tiert. Wo lediglich die Fahrbahn­decke zu erneuern oder punktuelle Schäden auszu­bessern sind, ermitteln wir anhand des Straßen­sa­nie­rungs­pro­gramms den wirtschaft­lichsten Zeitpunkt zur Sanie­rungs­vor­nahme und die wirtschaft­lichste Sanie­rungsart. Das Verschließen von schad­hafter Fahrbahn­decke mit Bitumen-Emulsion verlängert die Nutzbarkeit der Fahrbahn um durch­schnittlich mindestend fünf Jahre, weil so keine Feuch­tigkeit in die Tragschicht eindringen und die Fahrbahn bei Frost grund­ständig schädigen kann.

Das Straßen­sa­nie­rungs­pro­gramm unserer Gemeinde hat sich in den vergan­genen Jahren zu einem Erfolgs­bei­spiel für nachhal­tigen und wirtschaft­lichen Umgang mit öffent­licher Infra­struktur entwi­ckelt. Wir haben die kompletten 60 Kilometer Gemein­de­straßen samt Neben­analgen digital erfasst, die Stand­fes­tigkeit analy­siert und deren Zustand ausge­wertet. Nun wird konse­quent entspre­chend dem ermit­telten Schadensbild ausge­bessert, saniert oder grund­ständig erneuert. Zugleich sind diese Daten Basis für Verbund­sa­nie­rungen im Abwasser- und Wasserbereich.

Bitumen­linien auf der Deckschicht der Straße: Sieht nicht gut aus, hilft aber sehr, die Fahrbahn zu erhalten. Das Bitumen verhindert, dass Wasser bis zur Tragschicht gelangt und die Straße grund­ständig schädigt. 

Darüber hinaus haben wir auch für die Brücken und Ingenieur­bau­werke einen Prüfungs­turnus nach DIN 1076 mit unter­schied­lichen Prüfungs­ka­te­gorien erstellt. So können Schäden frühzeitig erkannt und lange, unvor­her­ge­sehene Sperrungen vermieden werden.

Neben diesem sogenannten Brückenbuch kommt die Gemeinde auch im Bereich der Verkehrs­si­che­rungs­kon­trollen dank Straßen­raum­kon­troll­fahrten des Bauhofs und zweimal jährlich erfol­genden Baumkon­trollen allen gesetz­lichen Anfor­de­rungen für einen sicheren Straßenraum vollum­fänglich nach.

Das größte Projekt in Sachen Straßen­in­fra­struktur in unserer Gemeinde wartet derzeit auf Geneh­mi­gungs­freigabe beim Bundes­ver­kehrs­mi­nis­terium: Der 3-spurige Ausbau der B36. 2016 begann dieses Projekt auf Initiative der Gemeinden Graben-Neudorf, Dettenheim, Linkenheim-Hochstetten und Eggen­stein-Leopolds­hafen. Ein vierspu­riger Ausbau ist aufgrund des Bundes­ver­kehrs­we­ge­planes nicht absehbar. Aber auch eine weitere Fahrspur kann dazu beitragen, den Pendler­verkehr bedarfs­ge­recht morgens nach Karlsruhe und abends wieder zurück­zu­bringen, ohne dass Staus Alltag sind. Die Planung sieht vor, morgens mittels Telematik-Brücken zweispurig nach Karlsruhe fahren zu können und abends zweispurig zurück. So können insbe­sondere alle Brücken­bau­werke stehen bleiben und der Eingriff in die Natur wird minimiert. Dank einer 50 Meter langen Grünbrücke, die in der Planung vorge­sehen ist, wird die Überquerung der B36 für Wildtiere wieder möglich. Das Regie­rungs­prä­sidium Karlsruhe geht noch von einem Beschluss in 2023 aus, sodass nach Fertig­stellung der Ausfüh­rungs­planung die Bauar­beiten ausge­schrieben werden können.

Alle Infos zum B36 Ausbau gibt’s auch auf der Homepage der Gemeinde:

Konkret haben wir folgende Straßen­sa­nie­rungs­ar­beiten und Aufwer­tungen des öffent­lichen Raums in den vergan­genen acht Jahren vorgenommen:

  • Vollständige Sanierung der Karls­ruher Straße von Rathaus bis Fried­rich­straße inkl. Erneuerung der Hausanschlüsse
  • Straßen­de­cken­sa­nierung Thomas-Mann-Straße
  • Straßen­de­cken­sa­nierung Am Langen Berg
  • Regel­mäßige Decken­sa­nie­rungen mittels Bitumenguss im gesamten Gemein­de­gebiet (s.o.)
  • Neubau der Straße Am Wall zwischen den Einkaufsmärkten
  • Sanierung der Alten Landstraße mit Flüster­asphalt-Decke vom Kreis­verkehr Grenz­straße bis Kreis­verkehr am Pflegeheim
  • Asphal­tierung der Zufahrt zu den Fußball­plätzen FVL und FVH
  • Vollständige Sanierung der Altrheinbrücke
  • Neubau Brücke Rhein­nie­de­rungs­kanal zusammen mit Regie­rungs­prä­sidium Karlsruhe inklusive Fahrradstreifen
  • Statische Sanierung der Drehbrücke zur Insel Rott und Fahrdeckenerneuerung
  • Einführung Brücken­bücher, Straßen­bücher und Baumkon­trollen zur Optimierung der Verkehrs­si­che­rungs­pflicht im öffent­lichen Raum
  • Straßen­sa­nierung Reitä­ckerweg zum Recyclinghof
  • Straßen­sa­nierung zum Flugplatz
  • Sanierung und Ausbau Leinpfad (läuft noch) und Erneuerung des Vertrags zu dessen langfris­tiger Nutzungs­über­lassung an die Gemeinde mit dem Wasserschifffahrtsamt
  • Sanierung des Durch­lass­bau­werks im Dammvorland Dammüber­fahrt Linkenheim (läuft noch)
  • Neuge­staltung des Vorplatzes vor der ev. Kirche Hochstetten
  • Einrichtung von Partner­schafts­bänken und öffent­lichem Bücher­regal vor dem Rathaus
  • W-Lan-Angebote öffentlich rund ums Rathaus, Bürgerhaus, Quartiers­platz und im Bereich Carré am Markt
  • Neuanlage zahlreicher Beete im öffent­lichen Raum
  • Neupflanzung von Straßenbegleitbäumen
  • Ersatz von Straßen­be­gleit­bäumen wo diese Hitze­schäden hatten durch hitze­be­stän­digere Baumarten
  • Neuge­staltung der Fried­hofs­an­lagen in Hochstetten und Linkenheim als “grüne Inseln” mit Aufent­halts­qua­lität mitten im Ort
  • Ausbau der Weihnachts­be­leuchtung zur Gestaltung des Straßen­raums und vollständige Umstellung auf LED-Technik
  • Aufstellen zahlreicher neuer Ruhebänke im Ort entlang der Haupt­ver­kehrswege zum Verschnaufen und im Außen­be­reich zum Verweilen 
Die Inves­ti­tionen und Unter­hal­tungs­ar­beiten der vergan­genen Jahre bei den Straßen in der Gemeinde sind sichtbar und im positiven Sinne erlebbar. Wir brauchen ein gut ausge­bautes, engma­schiges Straßennetz auch in Zeiten der „Mobili­täts­wende“.

Unsere Gemeinde ist den letzten Jahrzehnten beständig größer geworden. Die Mobili­tätsrate im Landkreis Karlsruhe ist mit 0,82 so hoch wie nie zuvor. Dies bedeutet, dass 82% der Kreis­ein­woh­ne­rinnen und Kreis­ein­wohner ein Auto zugelassen haben. Der Parkraum­druck hat durch die Nachver­dichtung zugekommen. Multi­media im Auto und Smart­phones sind im Straßen­verkehr auch als Ablenkung allge­gen­wärtig. Unser Verkehr ist vielfäl­tiger geworden. E-Roller, E-Bikes und Scooter-Kids gehören ebenso zum Straßenbild wie Rolla­toren und elektrische Rollstühle oder Kleinst­fahr­zeuge. Kurzum: Unser Straßenraum wie nie zuvor so voll und vielfältig genutzt wie heute.

Kein Wunder daher: Die häufigsten Anliegen unserer Einwoh­ne­rinnen und Einwohner beziehen sich auf Fragen des Straßen­ver­kehrs und des Parkraums. Die Kontrolle des ruhenden Verkehrs ist dabei Sache der Gemeinde als untere Polizei­be­hörde. Die Kontrolle des fließenden Verkehrs ist hingegen in Zustän­digkeit des Landrats­amtes als untere Verkehrs­be­hörde. Auch was die Vorgabe von Geschwin­dig­keiten, Straßen­sper­rungen und Verkehrs­zeichen allgemein angeht, ist die Zustän­digkeit beim Landratsamt Karlsruhe.

Den ruhenden Verkehr kontrol­liert der Amtsbote mit und wir sind regel­mäßig kontrol­lierend dort tätig, wo der ruhende Verkehr durch Beschil­derung besonders geregelt ist oder Anwohner uns um Kontrollen bitten. Hierfür hat der Gemein­derat in den letzten Jahren die techni­schen und perso­nellen Voraus­set­zungen geschaffen.

Mit Fußver­kehr­scheck des Landes, Lärmak­ti­ons­planung 2022, Verkehrs­kon­zeption 2022-2023 und Stell­platz­satzung 2022 haben wir sowohl konzep­tionell als auch ganz konkret Vieles im Verkehrsraum unserer Gemeinde entwi­ckelt, sicherer gemacht und – wie ich finde – verbessert.

Innerorts ist der Radfahrer am sichersten auf der Straße unterwegs. Radfah­rende werden so weder für Fußgänger noch Autofahrer zur Überra­schung, bewegen sich mit dem fließenden Verkehr und haben auf der asphal­tierten Straße einen sicheren Untergrund. 

Konkret hat sich in Sachen Verkehr und Mobilität Folgendes getan: 
  • Einführung von Tempo30-Zonen in Rhein­straße, Hochstetter Straße, Am Langen Berg, Ortein­fahrt Süd Karls­ruher Straße, Bahnhof­straße, Georg-Adam-Lang-Straße, Mittelpfad und Fried­richs­taler Straße sowie Am Wall zwischen den Einkaufs­märkten und auf Teilen der Karls­ruher Straße zwischen ev. Kirche Linkenheim und Albert-Einstein-Straße
  • Durch­fahrts­verbot für LKW bei Nacht über die Karls­ruher Straße ; daher Einrichtung von Warte­be­reichen für LKW an den drei Ortseingängen
  • Instal­lation von Überfahrts­schwellen vor sensiblen Einrich­tungen ohne Fußgängerzone
  • Einrichtung von zwei weiteren Zebra­streifen in der Hauptstraße
  • Einrichtung einer Querungs­hilfe am Mittelpfad auf Hauptschulwegeverbindung
  • Instal­lation von Seiten­schutz-Elementen vor Kinder­garten Uhland­straße und in der Rathaus­straße zur Reduktion der tatsächlich gefah­renen Geschwindigkeit
  • Einsei­tiges Parkverbot in der Max-Planck-Straße zur Sortierung des ruhenden Verkehrs
  • Parkzei­ten­re­ge­lungen mit Parkscheiben rund um den Friedhof und im Geschäfts­be­reich der Karls­ruher Straße
  • Reduktion des Schie­nen­lärms und Polterns der Bahnen auf Basis der Lärmak­ti­ons­pla­nungs­er­geb­nisse 2022 durch konkrete Maßnahmen der KVV
  • Einführung eines Parkraum­kon­zeptes in der Rhein­straße in mehrfacher Abstimmung und mehrma­ligen Vor-Ort-Terminen mit den Anliegern der Rhein­straße zur Sicherung von Gehweg­flächen und der Durch­fahrt des fließenden Verkehrs
  • Markierung von Parkraum­buchten und Ausweich­buchten im Bereich der westlichen Bahnhof­straße in Abstimmung mit den Anliegern
  • Markierung von Parkraum­buchten im Straßenraum der Ringstraße auf Wunsch und in Abstimmung mit den Anliegern. Hier läuft aktuell noch die Versuchsphase.
  • Markierung von Zebra­streifen am Kreis­verkehr Am Biegen
  • Barrie­re­freier Ausbau aller sieben S-Bahn-Haltestellen
  • Einrichtung einer Mitfah­rerbank an der Karls­ruher Straße, Höhe Halte­stelle Grenzstraße
  • Aufstellen zahlreicher weiterer Ruhebänke im öffent­lichen Raum (> Ruhebank­kon­zeption)
  • Einführung von E-Carsharing-Angeboten zusammen mit der Deer GmbH an drei Stand­orten in der Gemeinde
  • Markierung eines Radschutz­streifens in der Karls­ruher Straße
  • Beauf­tragung einer Radwe­ge­kon­zeption im Rahmen der Verkehrs­kon­zeption (wird voraus­sichtlich März 2023 präsentiert)
  • Einrichtung von zehn Fahrrad­boxen zur Miete an Halte­stelle Altenheim

Der Platz vor dem Rathaus ist mit den Bänken unserer Partner­städte, einem gut genutzten öffent­lichen Bücher­regal und Hochbeeten gestaltet. Hier haben wir den Straßenraum aufge­wertet und Begeg­nungsraum geschaffen.

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