2.

Die Entwick­lungs­kon­zepte der Gemeinde zusam­men­ge­fasst: Welche mittel­fris­tigen und langfris­tigen Ziele sind besprochen und vereinbart?

Die Entwick­lungs­kon­zepte der Gemeinde

Ein Überblick

Fast alles, wofür ich mich in den kommenden Jahren im Sinne unserer Gemeinde einsetzen möchte, ist heute schon in den Konzep­tionen für Linkenheim-Hochstetten nieder­ge­schrieben. Diese wurden im Dialog zwischen Bevöl­kerung und Gemein­derat entwi­ckelt. Bei Ortsspa­zier­gängen, Workshops, Vereins­be­tei­li­gungen, Umfragen etc.

Das Waldleitbild 2016

Das Waldleitbild war unser erstes mit Bürger­be­tei­ligung erarbeitet Konzept. Es ist der Rahmen für die Forst­be­wirt­schaftung. Der jährliche Hiebsplan muss sich daran messen lassen und die 10-Jahres­planung der Forst­ver­waltung für unsere Gemeinde wurde daran ausge­richtet. Wir haben unter­schied­liche Funktionen des Waldes. Naherholung, Jagd, Sport, Natur- und Arten­schutzraum, Landschaftsbild und Wirtschaftswald.
Das Waldleitbild stellt klar, dass für Linkenheim-Hochstetten schon seit vielen Jahren der Wirtschaftswald nicht mehr im Vorder­grund steht. Der Gemein­derat ermächtigt die Forst­ver­waltung jedes Jahr ein Defizit zu erwirt­schaften, um so die Vielfalt im Wald zu erhöhen, Nachpflan­zungen vorzu­nehmen oder die Verkehrs­si­cherheit sicher zu stellen.

Der Blick auf die Karte (für eine vergrö­ßerte Ansicht bitte auf das Bild klicken) verdeut­licht, dass wir schon heute etliche Flächen aus der Bewirt­schaftung komplett heraus genommen haben – in den letzten Jahren kam z.B. noch die Altrhein­insel bei der Insel Rott hinzu.

Wir sind im größten Waldumbau der letzten 100 Jahre. Nicht nur aufgrund des Klima­wandels, sondern auch aufgrund von Krank­heiten, Pilzen oder Schäd­lingen. Außer dem Ahorn gibt es für keine unsere Haupt­baum­arten aktuell eine natür­liche Nachver­jüngung. Die Esche ist vom Eschen­triebsterben betroffen und wird vollständig verschwinden. Kiefer und Buche packen die Trockenheit nicht und auch an vielen Eichen lässt sich der Jahrhun­dert­sommer 2003 noch erkennen.

Ich bin für möglichst viel Vielfalt im Wald. Den derzei­tigen erzwun­genen Umbruch im Wald durch das Eschen­triebsterben müssen wir nutzen um nicht nur eine Haupt­baumart nachzu­pflanzen sondern möglichst viele verschiedene Bäume. Wir müssen auf Vielfalt setzen, weil wir nicht wissen welche Baumart als nächstes ausstirbt. Das bedeutet aktive Waldwirt­schaft und aktives Nachpflanzen. Dabei dürfen keine größeren zusam­men­hän­genden Einschläge mehr vorge­nommen werden ohne Schat­ten­plätze. Der Schat­tenwurf großer Bestands­bäume ist die Chance für Nachpflan­zungen im Hochge­stade durch­zu­kommen. Die großen Bestands­bäume beschatten die aufwach­senden. Hierdurch können wir – zumindest mittel­fristig – bei Auffors­tungen darauf verzichten künstlich zu bewässern.

Ich bin außerdem davon überzeugt, dass wir mehr Teile unseres Waldes aus der Bewirt­schaftung heraus­nehmen sollten. Insbe­sondere im Dammvorland macht eine klassische Forst­wirt­schaft aus meiner Sicht keinen Sinn mehr.

Ich bin für eine Fortschreibung des Waldleit­bildes und dafür gutach­terlich prüfen zu lassen, wie weit unsere Verkehrs­si­che­rungs­pflicht als Gemeinde reicht. Davon ist abhängig wie viel Fläche wir vertretbar aus der klassi­schen Bewirt­schaftung heraus nehmen können. Bereits in diesem Jahr wollten wir eine Klausur­tagung zum Wald machen und einen Prozess zur Fortschreibung des Waldleit­bildes starten. Externe Referenten waren schon einge­laden, dann brach der Krieg in der Ukraine aus und wir mussten neue Priori­täten setzen. Ich will diese Forst­klausur baldmög­lichst nachholen.

Konzeption zur Jugend­be­tei­ligung 2017

Wir haben keinen Jugend­ge­mein­derat, weil sich nicht genug Jugend­liche für eine Wahl haben finden lassen. Daher hat der Gemein­derat auf Vorschlag der Jugend­so­zi­al­arbeit an den Schulen, einer Mischform aus offener und projekt­be­zo­gener Jugend­be­tei­ligung zugestimmt (Alter 10-18).

Jede Druck­vorlage für den Gemein­derat wird seither hinsichtlich ihrer Relevanz für die Jugend und auf Möglichkeit einer Jugend­be­tei­ligung geprüft. Wo dies sinnvoll ist wird die Jugend einge­bunden. Zahlreiche Projekte wurden seither mit unter­schied­lichen Formen von Jugend­be­tei­ligung begleitet bzw. realisiert.

  • Für die Kinder­be­tei­ligung haben wir eine rein offene Betei­li­gungsform gewählt. So kommen regel­mäßig Klassen­ver­bände im Rathaus vorbei oder ich gehe in den Jugend­treff zur offenen Bürgermeister-Fragestunde.
  • Ich möchte auch weiterhin regel­mäßig in den Schulen vor Ort sein und das Gespräch mit Schülern und Lehrern suchen. 
  • Ich möchte weiterhin regel­mäßig im Jugend­treff persönlich den Jugend­lichen das Gespräch anbieten. 
  • Ich möchte mich für einen „Chill-Container“ am Ortsrand einsetzen, um eine weitere Antwort auf die Frage geben zu können „wo sollen wir denn hin?“ Unsere Jugend braucht auch einen Platz, an dem sie laut sein können, ohne Nachbarschaftskonflikte. 
  • Ich bin davon überzeugt, dass der Jugend­treff eine gestaltete Außen­fläche für Sport braucht. 
  • Ich halte es für richtig den Bolzplatz am Wasserwerk mittel­fristig gegen ein multi­funk­tio­nales Spielfeld zu tauschen. 
  • Ich bin für weitere Scooter/S­katebord-Elemente am westlichen Spiel­stra­ßenende und beim Vogelpark.

Gemeinde-Entwick­lungs­konzept 2018

Das Gemein­de­ent­wick­lungs­konzept wurde von März 2017 bis September 2018 in einem Dialog­prozess zwischen Gemein­derat und Bevöl­kerung entwi­ckelt. Dabei kamen 15 verschiedene Betei­li­gungs­ele­mente von Ortsspa­zier­gängen bis Bürger­work­shops zum Einsatz. Es ist das strate­gische Rückgrat der Gemein­de­ent­wicklung. Aus ihm erwuchsen die weiteren Konzepte seither. Jeder Beschluss­vor­schlag an den Gemein­derat muss sich daran messen lassen.

Die Konzeption setzt sich zusammen aus dem Textteil, einem Rahmenplan und fünf Planungslupen.

Der Textteil beschreibt unsere Ziele und macht konkrete Maßnah­men­vor­schläge dazu. Der Rahmenplan visua­li­siert die bauliche Entwicklung im Bestand und die Flächen­si­che­rungen für künftige Genera­tionen. Die fünf Planungs­lupen schließlich sind konkrete Entwick­lungs­vor­schläge im Maßstab 1:500 welche möglichst viele der Ideen und Wünsche aus der Bevöl­kerung aufgreifen.

Übersicht über das Städte­bau­liche Rahmen­konzept
(für die pdf-Ansicht bitte auf das Bild klicken)

Die hellote und hellgraue, sich an den östlichen Siedlungs­be­reich der Gemeinde anschlie­ßende Fläche, ist eine Reser­ve­fläche für künftige Genera­tionen. Unser letztes Neubau­gebiet zum Beispiel war so schon Ende der 80er Jahre vorkon­zep­tio­niert worden. Ob und wie die nächste Generation diese Flächen dann nutzt oder nicht haben wir heute nicht vorwegzugreifen.

Ich stehe unein­ge­schränkt zu den 10 vorran­gigen Zielen des Gemein­de­ent­wick­lungs­kon­zeptes, für welche ich mich auch künftig einsetzen will. Diese gebe ich hier daher bewusst im Wortlaut wieder:

Zusam­men­fassung der vordring­lichen Ziele

1. Gliederung und diffe­ren­zierte Nutzung des Außenbereichs

Linkenheim-Hochstetten ist einge­bettet in eine schöne, vielfältige Natur­land­schaft. Im Westen prägen die Rheinauen des Tiefge­stades und die Seenflächen das Landschaftsbild. Im Norden feuchte Wiesen, torfige Böden und nieder­moor­ähn­liche Vegetation, im Osten der Hardtwald mit seinen Kultur­wäldern sowie im Hochge­stade und Süden die Kultur­land­schaft das jeweilige Landschaftsbild.

Diese Vielfalt soll erhalten bleiben und diffe­ren­ziert entwi­ckelt werden. Dabei sollen sowohl ein klein­glied­riger und diffe­ren­zierter Schutz der Arten Priorität genießen als auch der Erhalt des Landschafts­bilds und der Naherholungsmöglichkeiten.

2. Homoge­ni­sierung der Verkehrsbelastung

Inner­ört­liche Sammel­straßen bündelten bisher den Verkehr. Auf ihnen war ein schnelles Durch­fahren des Ortes rechtlich möglich. Die Folgen waren unter anderem ein zügiges Durch­fahr­an­gebot für den überört­lichen Verkehr sowie die Ballung des inner­ört­lichen Ziel- und Quell­ver­kehrs in diesen Straßen.

Der inner­ört­liche Verkehr soll sich künftig möglichst gleich­mäßig auf das gesamte Straßennetz verteilen. Der Ziel- und Quell­verkehr soll kurze Strecken­ver­bin­dungen innerorts haben. Die kürzeste Strecke soll dabei in der Regel auch die schnellste Strecke sein. Kleine Fuß- und Radwege sollen den Verkehrsraum konse­quent für luftli­ni­en­ähn­liche Verbin­dungs­mög­lich­keiten innerorts ergänzen. Der motori­sierte Verkehr soll möglichst in allen Straßen vergleichbare Verkehrs­wi­der­stände finden. Hierfür wird der ruhende Verkehr bei Bedarf durch Parkbuchten geordnet. Das Straßennetz hat möglichst durch­gängig die gleichen Geschwindigkeitsvorgaben.

3. Motori­sierten Durch­gangs­verkehr innerorts vermeiden

Die Gemarkung Linkenheim-Hochstettens wird im Osten durch den Rhein begrenzt. Somit gibt es praktisch keinen Durch­gangs­verkehr von Ost nach West und umgekehrt. Der Verkehr, welcher von Norden oder Süden durch die Gemarkung führt, findet in der B 36 eine leistungs­fähige und gute Alter­native zum inner­ört­lichen Verkehrsnetz.

Ziel ist es daher die B 36 und die Querspange Nord zwischen der B 36 und Dettenheim als leistungs­starke Straßen für den inner­ört­lichen Verkehr zu erhalten und nach Bedarf auszu­bauen. Die Gemeinde unter­stützt in diesem Kontext alle Bestre­bungen nach Möglichkeit im Rahmen der Verhältnismäßigkeit.

4. Moderate Inner­ört­liche Nachverdichtung

Für die alten Ortskerne Linkenheim und Hochstetten existieren keine quali­fi­zierten Bebau­ungs­pläne. Infolge der konti­nu­ier­lichen Libera­li­sierung des Verständ­nisses von § 34 Bauge­setzbuch entstehen immer dichtere und höhere Bebau­ungen, welche das alte Ortsbild überlagern, zusam­men­hän­gende Grünzonen restlos auflösen und die Versie­gelung der inner­ört­lichen Flächen gegen 100 Prozent bringen. Gleich­zeitig gibt es etliche ungenutzte oder unter­ge­nutzte Konver­si­ons­flächen, Wiesen oder Parkräume, welche für Wohnbe­bauung genutzt werden könnten, um so dem hohen Druck auf dem Wohnungs­markt entgegenzuwirken.

Daher sollen für alle Quartiere in Linkenheim-Hochstetten quali­fi­zierte Bebau­ungs­pläne aufge­stellt werden. Eine moderate Bebauung in der zweiten Reihe soll dabei ermög­licht werden. Eine Bebauung in der dritten Reihe soll die Ausnahme sein. Auf zusätz­liche Erschlie­ßungs­in­fra­struktur soll nach Möglichkeit verzichtet werden und Konver­si­ons­flächen sowie unter­ge­ordnete Flächen sollen insbe­sondere unter Berück­sich­tigung des sozialen Wohnungsbaus konse­quent genutzt werden.

5. Regene­rative Energien effizient nutzen

Linkenheim-Hochstetten gehört zu den Gemeinden in Deutschland mit den meisten Sonnen­stunden. Die Gemeinde wird konse­quent für alle kommu­nalen Liegen­schaften regene­rative Energien einsetzen und dabei einen Schwer­punkt auf Sonnen­en­er­gie­nutzung und Kraft-Wärme-Kopplungen legen. Private Initia­tiven in diesem Kontext sollen organi­sa­to­risch zusammen mit der Energie­agentur des Landkreises unter­stützt werden.

6. Planung von Siedlungs­flächen für künftige Generationen

Die Ortsteile Linkenheim und Hochstetten sind im Laufe der letzten 40 Jahre weitest­gehend baulich und sozial zusam­men­ge­wachsen. In den kommenden Jahren wird voraus­sichtlich die landwirt­schaft­liche Fläche zwischen dem Erschlie­ßungs­gebiet Biegen/Durlacher Weg und der Waldstraße vollständig erschlossen werden. Danach bestünden aus heutiger Sicht keine Entwick­lungs­mög­lich­keiten mehr für künftige Generationen.

Deshalb strebt die Gemeinde langfristig eine Aufnahme von Wohnbau­flächen und Freizeit­nut­zungs­flächen in den Flächen­nut­zungsplan an. Künftige Genera­tionen sollen zwischen B 36 und Ortsbe­bauung die gleichen Entwick­lungs­mög­lich­keiten vorfinden, auf welche auch heute zurück­ge­griffen werden kann.

7. Struk­tu­rierte Entwicklung von Dienst­leistung, Gastro­nomie und Einzelhandel

Der Einzel­handel in der Gemeinde konzen­triert sich auf die Straße Am Wall, die Karls­ruher Straße und in Teilen auf das Mittelpfad-Zentrum. Es mangelt jedoch an Fachärzten und Gastro­nomie mit Außen­be­wir­tungs­flächen. Das bestehende Angebot entlang der Straße Am Wall soll daher durch weitere Angebote der Nahver­sorgung und Dienst­leistung, insbe­sondere der fachärzt­lichen Versorgung zwischen Feuerwehr und Edeka-Markt ergänzt werden.

8. Förderung der Vereine und des kultu­rellen Lebens in der Gemeinde

Über 60 Vereine, Gruppie­rungen und Glaubens­ge­mein­schaften berei­chern das kultu­relle und gemein­schaft­liche Leben in Linkenheim-Hochstetten. Dieses vielfältige ehren­amt­liche Engagement wird umfassend infra­struk­turell, organi­sa­to­risch und finan­ziell von der Gemeinde unter­stützt. Dies soll so auch in finan­ziell schwie­rigen Zeiten bleiben.

Vereine, Gruppie­rungen und Glaubens­ge­mein­schaften sind von beson­derer Bedeutung für den sozialen Zusam­menhalt und Austausch in der Gemeinde. Offene Angebote, welche sich auch an Nicht­ver­eins­mit­glieder richten, vereins­über­grei­fendes Engagement und Jugend­arbeit werden besonders gefördert. Wo Vereine gemeinsam Infra­struktur nutzen oder sich zusam­men­schließen wollen erhält dies besondere Unter­stützung durch die Gemeinde.

9. Nachhal­tiger Umgang mit den finan­zi­ellen Ressourcen

Linkenheim-Hochstetten ist schul­denfrei. Hierauf sind viele Menschen in der Gemeinde stolz. Schul­den­freiheit ist für Linkenheim-Hochstetten Ausdruck eines nachhal­tigen Handelns. Ohne Schulden bleiben der folgenden Generation die gleichen Handlungs­mög­lich­keiten welche wir heute genießen.

Schulden können sich jedoch auch in unter­las­sener Instand­haltung von Infra­struktur wieder­spiegeln. Aber auch unter­lassene Sozial-, Bildungs- oder Betreu­ungs­aus­gaben können eine Gemeinde im inter­kom­mu­nalen Wettbewerb zurück­werfen. Daher ist Schul­den­freiheit für Linkenheim-Hochstetten kein Selbstzweck.

Linkenheim-Hochstetten soll auch künftig schul­denfrei bleiben oder nur dort Geld aufnehmen, wo es in Zeiten der 0-Zinspo­litik wirtschaftlich geboten erscheint. Unter­hal­tungs­aus­gaben und Inves­ti­tionen werden mit Blick auf den jewei­ligen Haushalt geprüft. Die Gemeinde ist daher auch grund­sätzlich offen für den Rückbau kommu­naler Infrastruktur.

10. Syste­ma­tische Bürger­be­tei­ligung und Planungstransparenz

Bürger­be­tei­ligung und Entschei­dungs­trans­parenz sind für ein leben­diges Gemein­de­leben wichtig. Der Gemein­derat setzte in der Vergan­genheit u. a. mit dem Fachplan Gesundheit, dem Waldleitbild und dem Gemein­de­ent­wick­lungs­konzept immer dann, wenn grund­sätz­liche Entschei­dungen anstehen auch auf das Wissen und die Ortskenntnis der Einwohner. Dies soll auch künftig so sein. Abschlie­ßende Grund­satz­ent­schei­dungen werden auch künftig durch den Gemein­derat als reprä­sen­tativ gewähltes Haupt­organ der Gemeinde getroffen. Durch die Gemein­de­homepage, das Bürger­infor­ma­ti­ons­system und soziale Medien werden die Bewohner zeitnah, objektiv und umfassend über die Ereig­nisse in der Gemeinde informiert.

Quartiers­kon­zeption 2020 aus dem Jahr 2017

Das Land Baden-Württemberg hatte 2017 einen Ideen­wett­bewerb ausge­schrieben. Es ging darum gute Vorschläge für Quartiers­kon­zepte, also Sozial­raum­kon­zep­tionen zu unter­breiten. Dies war aufgrund der laufenden Arbeiten und Betei­li­gungs­bau­steine zum Gemein­de­ent­wick­lungs­konzept und der Senio­ren­be­fragung aus 2016 mit vergleichs­weise geringem Aufwand möglich.

Die Gemeinde Linkenheim-Hochstetten erhielt einen mit 60.000 EUR prämierten Förder­preis des Landes für die Konzeption. Aus diesem Fördergeld heraus wurden verschiedene Veran­stal­tungen und Projekte im Baugebiet Biegen/Durlacher Weg finan­ziert. Das letzte größere Angebot war das Quartiersfest im Mai 2022 welches sich an die gesamte Bevöl­kerung gerichtet hat.

Im Kern geht es zum einen darum die sozialen Einrich­tungen der Gemeinde mitein­ander zu vernetzen und zum anderen im Neubau­gebiet parallel zur Infra­struktur auch eine Sozial­struktur wachsen zu lassen.

Hierfür sieht die Konzeption neben einem Rundwe­genetz auch das aktive Einbringen der Wohnbe­völ­kerung in Pflegeheim, Senio­ren­wohnen und Johannes-Diakonie Mosbach vor. Gleich­zeitig sollen die genannten Einrich­tungen ihre Infra­struktur auch unter­ein­ander zur Verfügung stellen und Sozial­an­gebote formu­lieren, welche sich auch an die Bevöl­kerung richten.

Im Rahmen der letzten Pflege­kon­ferenz in Linkenheim-Hochstetten war Baden-TV zu Gast im Bürgerhaus. Hier eine Zusam­men­fassung unserer Quartiersidee von Baden-TV:

Herzstück der Quartiers­kon­zeption ist das Geschwister-Wilhelm-Nees-Haus

Es ist viel mehr als „nur“ ein Pflegeheim. Es soll ein Haus der Begegnung und Lebens­vielfalt sein. Das Bistro im Erdge­schoss lädt zum Verweilen ein. Der Quartiers­ma­nager hat sein Büro im Erdge­schoss. Der Andachtsraum im Oberge­schoss ist multi­funk­tional und kann zum Beispiel für Hausauf­ga­ben­hilfe genutzt werden. Im 2. Oberge­schoss ist eine Inklu­si­ons­kin­der­ta­ges­stätte integriert, welche die Leben­digkeit der Kinder ins barrie­refrei Haus hinein­trägt und auf dem Dach sind Wohnungen für Senioren und Auszu­bil­dende im Pflegefachkraftbereich.

Ich möchte mich auch weiterhin für die Umsetzung dieses Quartiers-Konzeptes einsetzen. Ganz konkret heißt das für mich:

  • Eine sichere Querungs­hilfe und/oder Zebra­streifen am Kreis­verkehr für Fußgänger über die Alte Landstraße schaffen und die Verbindung zum Waldemar-Schütz-Haus herstellen
  • Einen Bürgerpark nördlich des Geschwister-Wilhelm-Nees Hauses spätestens mit Erschließung der Flächen zwischen Waldstraße und Heidel­berger Straße realisieren
  • Ärzte, Demenz­station, soziales Wohnen und thera­peu­tische Angebote in einem sanierten Waldemar-Schütz-Haus unterbringen

Fußver­kehr­scheck 2019 – Ergeb­nis­ver­ab­schiedung 2020

Jedes Jahr stellt das Land Baden-Württemberg bis zu neun Städten- und Gemeinden einen sogenannten „Fußver­kehr­scheck“ durch ein Fachbüro zur Verfügung. Wir hatten uns hierauf 2019 beworben und den Zuschlag vom Verkehrs­mi­nis­terium erhalten. Im Kern ging es darum, zu prüfen wo unser Straßenraum wie konkret besser für Fußgänger werden kann.

Mit zwei Workshops und zwei Ortsspa­zier­gängen wurde auch hier die Bevöl­kerung umfassend beteiligt. Heraus­ge­kommen ist eine Liste von sieben konkreten Einzel­maß­nahmen, welche wir zwischen­zeitlich zum Teil umgesetzt haben. Ein noch offener Schwer­punkt ist die Umgestaltung der Karls­ruher Straße vom Rathaus bis zur Total-Tankstelle. Hierbei soll die Fahrgasse verringert werden, die Geschwin­digkeit auf einen verkehrs­be­ru­higten Geschäfts­be­reich reduziert werden und die Einmündung Hochstetter-Straße in die Karls­ruher Straße entspre­chend dem Vorschlag aus dem Gemein­de­ent­wick­lungs­konzept umgestaltet werden.

Die technische Umplanung wurde im Mai 2022 dem Gemein­derat in zwei Varianten vorge­schlagen. Aufgrund der hohen Kosten wurde das Projekt zurück­ge­stellt. Die AVG möchte 2027 die Schienen in der Karls­ruher Straße erneuern. Die Maßnahmen sollen mitein­ander verknüpft und ab dem kommenden Jahr gemeinsam entwi­ckelt und vorbe­reitet werden.

Ich möchte mich auch weiterhin für mehr Verkehrs­si­cherheit einsetzen. Unser inner­ört­licher Verkehr ist so zahlreich und so vielfältig wie nie zuvor. Wir dürfen dabei nicht länger den Betrach­tungs­schwer­punkt auf den PKW-Verkehr legen. Straßen­raum­planung der Zukunft muss Aufent­halts­qua­lität, Fußgängern und Radfahrern wo möglich mehr Raum geben.

Spiel­platz­kon­zeption 2020

Verbunden mit einer umfas­senden Kinder- und Jugend­be­tei­ligung, sowie einem Ortsspa­ziergang entstand unsere Spiel­platz­kon­zeption. Mit 22 öffentlich zugäng­lichen Spiel­plätzen hat Linkenheim-Hochstetten in diesem Zusam­menhang ein starkes Angebot. Dieses gilt es bedarfs­ge­recht weiter­zu­ent­wi­ckeln und zu pflegen.

Die Verweil­dauer auf den großen Spiel­plätzen nimmt tenden­ziell zu. Am Wochenende wir dort mal ein halber Tag verbracht, während unter der Woche durch die auch im Grund­schul­be­reich länger gewor­denen Schul- und Betreu­ungs­zeiten die Spiel­plätze weniger häufig von Schul­kindern besucht werden. Im Bereich der Klein­kinder ist es aufgrund der zuneh­menden baulichen Dichte sinnvoll wohnortnahe, fußläufig gut erreichbare kleine Spiel­plätze mit einem Angebot für unter 3-Jährige vorzuhalten.

Vor diesem Hinter­grund werden die kleinen Spiel­plätze stärker für Unter 3-Jährige und kleine Kinder profi­liert, während die großen Spiel­plätze sich im Geräte­an­gebot an alle Kinder, bis ins Teenager­alter richten.

Mit zwei Workshops und zwei Ortsspa­zier­gängen wurde auch hier die Bevöl­kerung umfassend beteiligt. Heraus­ge­kommen ist eine Liste von sieben konkreten Einzel­maß­nahmen, welche wir zwischen­zeitlich zum Teil umgesetzt haben. Ein noch offener Schwer­punkt ist die Umgestaltung der Karls­ruher Straße vom Rathaus bis zur Total-Tankstelle. Hierbei soll die Fahrgasse verringert werden, die Geschwin­digkeit auf einen verkehrs­be­ru­higten Geschäfts­be­reich reduziert werden und die Einmündung Hochstetter-Straße in die Karls­ruher Straße entspre­chend dem Vorschlag aus dem Gemein­de­ent­wick­lungs­konzept umgestaltet werden.

Auszug Spiel­platz­kon­zeption der Gemeinde 2020

  • Ich bin auch weiterhin dafür, dass jedes Jahr über 100.000,- Euro für die Bewirt­schaftung und Unter­haltung unserer Spiel­plätze inves­tiert werden.
  • Ich bin weiterhin für eine konti­nu­ier­liche Erwei­terung unseres Spiel­an­ge­botes für Teenager.
  • Ich bin dafür entspre­chend der Spiel­platz­kon­zeption den Vogelpark-Spiel­platz weiter zur Spiel­straße nach Hochstetter Vorbild wachsen zu lassen.

Konzeption für die Entwicklung der Eigen­strom­erzeugung der Gemeinde 2020

Bereits 2020 haben wir eine Konzeption erarbeitet, um so viel Strom aus regene­ra­tiver Energie zu erzeugen, wie die Gemeinde selbst verbraucht. Bis 2025 wollen wir dieses Ziel erreicht haben. Schwer­punkte der Umset­zungs­stra­tegie sind Photo­vol­ta­ik­an­lagen auf den Dächern kommu­naler Liegen­schaften, sowie eine Klein­wind­kraft­anlage (50 Meter Gesamthöhe) am Wasserwerk.

Zwischen­zeitlich sind die Preise für die Photo­vol­ta­ik­an­lagen gestiegen, aller­dings auch die Einspei­se­ver­gütung und die Strom­kosten. Unser Ziel bleibt daher auch für die Zukunft gleichsam wirtschaftlich wie ökolo­gisch sinnvoll.

Räumliche Schwer­punkte für den Ausbau der Erneu­er­baren Energie werden Klärwerk und Wasserwerk sein. Zum einen hat die Gemeinde dort vergleichs­weise große Flächen im Eigentum, zum zweiten haben wir dort viel Strom-Eigen­bedarf für Wasser­för­derung, konstanten Wasser­druck und Abwas­ser­rei­nigung und zum dritten kommt so der wirtschaft­liche Vorteil allen Einwoh­ne­rinnen und Einwohnern über den Wasser- und Abwas­ser­preis zu Gute.

Das Wind-an-Land-Gesetz des Bundes aus 2022 verändert bei Strom aus regene­ra­tiven Ressourcen massiv den gesetz­lichen Rahmen. 1,8% der Landes­fläche in Baden-Württemberg soll für Großwind­kraft­an­lagen zur Verfügung gestellt werden und 0,5 % der Fläche für Photo­voltaik-Freiflä­chen­an­lagen. Wenn dies so umgesetzt wird, wird sich unser Landschaftsbild in den kommenden Jahren massiv verändern. Einen ersten Ausblick gaben die Regio­nal­ver­bände  mit  ihren Planhin­weis­karten zu Windenergie und Freiflächen-Photo­voltaik im September:

  • Ich möchte die Roadmap zur rechne­ri­schen Strom­aut­arkie unserer Gemeinde bis Ende 2025 vollständig umgesetzt haben. Wo sich Anlagen aus techni­schen Gründen nicht reali­sieren lassen werden diese durch andere Standorte kompensiert.
  • Ich bin dafür den Windatlas Baden-Württemberg im Hochge­stade und Tiefge­stade durch gemein­de­eigene Messungen für Klein­wind­kraft­an­lagen validieren lassen, um eine sichere und wirtschaft­liche Stand­ort­ent­scheidung für eine Klein­wind­kraft­anlage treffen zu können.
  • Ich bin dafür, mit Gemein­derat und Bevöl­kerung gemein­schaftlich einen breit angelegten Dialog- und Betei­li­gungs­prozess zur Frage zu führen, wie die Gemeinde mit dem gesetzlich geänderten Rahmen zu Windgroß­kraft­an­lagen umgeht.

Ausbil­dungs-Konzeption der Gemeinde 2020

Warum ist ein Ausbil­dungs­konzept für Sie als Wählerin oder Wähler interessant?

Weil die Prozesse und Dienst­leis­tungen der Gemein­de­ver­waltung nur so gut sein können wie die Mitar­bei­tenden und der Bürger­meister wiederrum Vorge­setzter der rund 130 Mitar­bei­tenden der Gemein­de­ver­waltung ist. Die Konzeption gibt einen Einblick darin, wie viel Mühe wir uns als Gemein­de­ver­waltung mit der Ausbildung im Rathaus und Bauhof geben. Dabei stehen die Auszu­bil­denden für mich beispielhaft für die Bemühung als Gemeinde, ein guter Arbeit­geber zu sein. Alle wollen eine gute Erreich­barkeit der Gemein­de­ver­waltung und kompe­tente Beratung im Rathaus. Das ist in Zeiten des Arbeits­kräf­te­mangels eine Heraus­for­derung. Wir haben daher von Resili­enz­för­derung, über ergono­mische Büroaus­stattung bis hin zu Mitar­bei­ter­sport­an­ge­boten in den letzten Jahres vieles auf den Weg gebracht um als Arbeit­geber attraktiv zu sein und attraktiv zu bleiben. Wir sind an den TVÖD gebunden und werden daher nie besser bezahlen können als die freie Wirtschaft beim Ringen um die besten Arbeits­kräfte am Markt. Umso mehr müssen wir durch „weiche Faktoren“ als guter Arbeit­geber werben können.

Ausbildung lohnt sich und ich bin Fan unserer Azubis. Im August 2021 war ein Video der Auftakt für den Instagram-Account unserer Gemeinde. Die Azubis hatten freie Hand was sie wie machen. Bei so viel Kreati­vität und Qualität ist mir um die perso­nelle Zukunft unserer Gemein­de­ver­waltung nicht bange. Hier ein Link zum Video auf Instagram:

  • Ich möchte mich auch weiterhin dafür einsetzen, dass unsere Gemeinde ein Ausbil­dungs­plätze anbietet und insgesamt ein guter Arbeit­geber ist. Dies halte ich mit Blick auf den Arbeits­kräf­te­mangel für dringend notwendig und alter­na­tivlos. Wo wir nicht mit einem guten Grund­gehalt werben können müssen wir umso mehr mit Leistungs­an­reizen und weichen Faktoren werben.
  • Ich möchte mich auch weiterhin dafür einsetzen, dass unsere Gemeinde aktiv auf Ausbil­dungs­messen, den örtlichen Schulen und im Rahmen der Wirtschafts­region Bruchsal für unsere Ausbil­dungs­plätze wirbt.
  • Ich möchte mich auch weiterhin für die konse­quente Digita­li­sierung unserer Angebote und Prozesse einsetzen. Homepage, APP, Bürger­infor­ma­ti­ons­system oder digitaler Portier waren erst der Anfang. Überall dort, wo wir es dürfen, werden wir Prozesse vollständig digitalisieren.

Ruhebank-Konzeption 2022

Eine Ruhebank hat viele gute Funktionen. Sie kann Erholungsort, Kommu­ni­ka­ti­onsort oder einfach nur „Verschnaufort“ auf dem Weg von der Wohnung zum Einkaufen und zurück sein. Knapp 200 Bänke haben wir inzwi­schen in Linkenheim-Hochstetten über den gesamten Ort verteilt. 34 weitere sollen in den kommenden Jahren hinzu­kommen. Bewusst auch an Orten, an denen man zunächst nicht an eine „Verschnaufbank“ denkt.

Die Idee für ein struk­tu­riertes Ruhebank-Netz wurde bereits im Rahmen der Quartiers­kon­zeption im Kleinen struk­tu­riert und mit der Ruhebank­kon­zeption 2022 auf die gesamte Gemeinde ausgeweitet.

Warum mir die Ruhebänke so wichtig sind? Zum einen, weil wir aufgrund des demogra­fi­schen Wandels innerorts mehr Aufent­halts­qua­lität im öffent­lichen Raum brauchen. Mit dem Rollator macht man keinen Sonntags­spa­ziergang bis zum Rhein und zurück. Zum anderen, weil Wohnraum immer teurer wird. Mit der steigenden Wohnraum­dichte schwindet privates Grün. Umso bedeut­samer wird die Möglichkeit an schönen Orten innerorts zu verweilen. 
  • Ich möchte mich für eine konse­quente Umsetzung der Ruhebank­kon­zeption einsetzen.
  • Ich möchte den öffent­lichen Verkehrsraum im Rahmen unserer finan­zi­ellen Möglich­keiten quali­tätsvoll gestalten und an vielen Orten zum Aufent­haltsraum weiter­ent­wi­ckeln. Das geschieht nicht allein durch Ruhebänke. Aber Ruhebänke sind ein wichtiger Schritt auf dem Weg dahin.
  • Ich möchte unseren Naherho­lungsraum in den Auen, an den Baggerseen und im Hardtwald erlebbar halten. Auch für Menschen mit Mobili­täts­ein­schrän­kungen. Dafür sind Ruhebänke wichtig.

1.

Der Blick in den Haushaltsplan: Welche Infra­struk­tur­pro­jekte sind für die kommenden Jahren beschlossen?

2.

Die Entwick­lungs­kon­zepte der Gemeinde zusam­men­ge­fasst:
Welche mittel­fris­tigen und langfris­tigen Ziele sind besprochen und vereinbart?

3.

Was ist mir persönlich wichtig für unsere Gemeinde?
Wofür möchte ich mich weiterhin einsetzen?

Shopping Basket