für Linkenheim-Hochstetten
2.
Die Entwicklungskonzepte der Gemeinde zusammengefasst: Welche mittelfristigen und langfristigen Ziele sind besprochen und vereinbart?
Ein Überblick
Fast alles, wofür ich mich in den kommenden Jahren im Sinne unserer Gemeinde einsetzen möchte, ist heute schon in den Konzeptionen für Linkenheim-Hochstetten niedergeschrieben. Diese wurden im Dialog zwischen Bevölkerung und Gemeinderat entwickelt. Bei Ortsspaziergängen, Workshops, Vereinsbeteiligungen, Umfragen etc.
Das Waldleitbild war unser erstes mit Bürgerbeteiligung erarbeitet Konzept. Es ist der Rahmen für die Forstbewirtschaftung. Der jährliche Hiebsplan muss sich daran messen lassen und die 10-Jahresplanung der Forstverwaltung für unsere Gemeinde wurde daran ausgerichtet. Wir haben unterschiedliche Funktionen des Waldes. Naherholung, Jagd, Sport, Natur- und Artenschutzraum, Landschaftsbild und Wirtschaftswald.
Das Waldleitbild stellt klar, dass für Linkenheim-Hochstetten schon seit vielen Jahren der Wirtschaftswald nicht mehr im Vordergrund steht. Der Gemeinderat ermächtigt die Forstverwaltung jedes Jahr ein Defizit zu erwirtschaften, um so die Vielfalt im Wald zu erhöhen, Nachpflanzungen vorzunehmen oder die Verkehrssicherheit sicher zu stellen.
Wir sind im größten Waldumbau der letzten 100 Jahre. Nicht nur aufgrund des Klimawandels, sondern auch aufgrund von Krankheiten, Pilzen oder Schädlingen. Außer dem Ahorn gibt es für keine unsere Hauptbaumarten aktuell eine natürliche Nachverjüngung. Die Esche ist vom Eschentriebsterben betroffen und wird vollständig verschwinden. Kiefer und Buche packen die Trockenheit nicht und auch an vielen Eichen lässt sich der Jahrhundertsommer 2003 noch erkennen.
Ich bin für möglichst viel Vielfalt im Wald. Den derzeitigen erzwungenen Umbruch im Wald durch das Eschentriebsterben müssen wir nutzen um nicht nur eine Hauptbaumart nachzupflanzen sondern möglichst viele verschiedene Bäume. Wir müssen auf Vielfalt setzen, weil wir nicht wissen welche Baumart als nächstes ausstirbt. Das bedeutet aktive Waldwirtschaft und aktives Nachpflanzen. Dabei dürfen keine größeren zusammenhängenden Einschläge mehr vorgenommen werden ohne Schattenplätze. Der Schattenwurf großer Bestandsbäume ist die Chance für Nachpflanzungen im Hochgestade durchzukommen. Die großen Bestandsbäume beschatten die aufwachsenden. Hierdurch können wir – zumindest mittelfristig – bei Aufforstungen darauf verzichten künstlich zu bewässern.
Ich bin außerdem davon überzeugt, dass wir mehr Teile unseres Waldes aus der Bewirtschaftung herausnehmen sollten. Insbesondere im Dammvorland macht eine klassische Forstwirtschaft aus meiner Sicht keinen Sinn mehr.
Ich bin für eine Fortschreibung des Waldleitbildes und dafür gutachterlich prüfen zu lassen, wie weit unsere Verkehrssicherungspflicht als Gemeinde reicht. Davon ist abhängig wie viel Fläche wir vertretbar aus der klassischen Bewirtschaftung heraus nehmen können. Bereits in diesem Jahr wollten wir eine Klausurtagung zum Wald machen und einen Prozess zur Fortschreibung des Waldleitbildes starten. Externe Referenten waren schon eingeladen, dann brach der Krieg in der Ukraine aus und wir mussten neue Prioritäten setzen. Ich will diese Forstklausur baldmöglichst nachholen.
Wir haben keinen Jugendgemeinderat, weil sich nicht genug Jugendliche für eine Wahl haben finden lassen. Daher hat der Gemeinderat auf Vorschlag der Jugendsozialarbeit an den Schulen, einer Mischform aus offener und projektbezogener Jugendbeteiligung zugestimmt (Alter 10-18).
Jede Druckvorlage für den Gemeinderat wird seither hinsichtlich ihrer Relevanz für die Jugend und auf Möglichkeit einer Jugendbeteiligung geprüft. Wo dies sinnvoll ist wird die Jugend eingebunden. Zahlreiche Projekte wurden seither mit unterschiedlichen Formen von Jugendbeteiligung begleitet bzw. realisiert.
Das Gemeindeentwicklungskonzept wurde von März 2017 bis September 2018 in einem Dialogprozess zwischen Gemeinderat und Bevölkerung entwickelt. Dabei kamen 15 verschiedene Beteiligungselemente von Ortsspaziergängen bis Bürgerworkshops zum Einsatz. Es ist das strategische Rückgrat der Gemeindeentwicklung. Aus ihm erwuchsen die weiteren Konzepte seither. Jeder Beschlussvorschlag an den Gemeinderat muss sich daran messen lassen.
Die Konzeption setzt sich zusammen aus dem Textteil, einem Rahmenplan und fünf Planungslupen.
Der Textteil beschreibt unsere Ziele und macht konkrete Maßnahmenvorschläge dazu. Der Rahmenplan visualisiert die bauliche Entwicklung im Bestand und die Flächensicherungen für künftige Generationen. Die fünf Planungslupen schließlich sind konkrete Entwicklungsvorschläge im Maßstab 1:500 welche möglichst viele der Ideen und Wünsche aus der Bevölkerung aufgreifen.
Übersicht über das Städtebauliche Rahmenkonzept
(für die pdf-Ansicht bitte auf das Bild klicken)
Die hellote und hellgraue, sich an den östlichen Siedlungsbereich der Gemeinde anschließende Fläche, ist eine Reservefläche für künftige Generationen. Unser letztes Neubaugebiet zum Beispiel war so schon Ende der 80er Jahre vorkonzeptioniert worden. Ob und wie die nächste Generation diese Flächen dann nutzt oder nicht haben wir heute nicht vorwegzugreifen.
Ich stehe uneingeschränkt zu den 10 vorrangigen Zielen des Gemeindeentwicklungskonzeptes, für welche ich mich auch künftig einsetzen will. Diese gebe ich hier daher bewusst im Wortlaut wieder:
Linkenheim-Hochstetten ist eingebettet in eine schöne, vielfältige Naturlandschaft. Im Westen prägen die Rheinauen des Tiefgestades und die Seenflächen das Landschaftsbild. Im Norden feuchte Wiesen, torfige Böden und niedermoorähnliche Vegetation, im Osten der Hardtwald mit seinen Kulturwäldern sowie im Hochgestade und Süden die Kulturlandschaft das jeweilige Landschaftsbild.
Diese Vielfalt soll erhalten bleiben und differenziert entwickelt werden. Dabei sollen sowohl ein kleingliedriger und differenzierter Schutz der Arten Priorität genießen als auch der Erhalt des Landschaftsbilds und der Naherholungsmöglichkeiten.
Innerörtliche Sammelstraßen bündelten bisher den Verkehr. Auf ihnen war ein schnelles Durchfahren des Ortes rechtlich möglich. Die Folgen waren unter anderem ein zügiges Durchfahrangebot für den überörtlichen Verkehr sowie die Ballung des innerörtlichen Ziel- und Quellverkehrs in diesen Straßen.
Der innerörtliche Verkehr soll sich künftig möglichst gleichmäßig auf das gesamte Straßennetz verteilen. Der Ziel- und Quellverkehr soll kurze Streckenverbindungen innerorts haben. Die kürzeste Strecke soll dabei in der Regel auch die schnellste Strecke sein. Kleine Fuß- und Radwege sollen den Verkehrsraum konsequent für luftlinienähnliche Verbindungsmöglichkeiten innerorts ergänzen. Der motorisierte Verkehr soll möglichst in allen Straßen vergleichbare Verkehrswiderstände finden. Hierfür wird der ruhende Verkehr bei Bedarf durch Parkbuchten geordnet. Das Straßennetz hat möglichst durchgängig die gleichen Geschwindigkeitsvorgaben.
Die Gemarkung Linkenheim-Hochstettens wird im Osten durch den Rhein begrenzt. Somit gibt es praktisch keinen Durchgangsverkehr von Ost nach West und umgekehrt. Der Verkehr, welcher von Norden oder Süden durch die Gemarkung führt, findet in der B 36 eine leistungsfähige und gute Alternative zum innerörtlichen Verkehrsnetz.
Ziel ist es daher die B 36 und die Querspange Nord zwischen der B 36 und Dettenheim als leistungsstarke Straßen für den innerörtlichen Verkehr zu erhalten und nach Bedarf auszubauen. Die Gemeinde unterstützt in diesem Kontext alle Bestrebungen nach Möglichkeit im Rahmen der Verhältnismäßigkeit.
Für die alten Ortskerne Linkenheim und Hochstetten existieren keine qualifizierten Bebauungspläne. Infolge der kontinuierlichen Liberalisierung des Verständnisses von § 34 Baugesetzbuch entstehen immer dichtere und höhere Bebauungen, welche das alte Ortsbild überlagern, zusammenhängende Grünzonen restlos auflösen und die Versiegelung der innerörtlichen Flächen gegen 100 Prozent bringen. Gleichzeitig gibt es etliche ungenutzte oder untergenutzte Konversionsflächen, Wiesen oder Parkräume, welche für Wohnbebauung genutzt werden könnten, um so dem hohen Druck auf dem Wohnungsmarkt entgegenzuwirken.
Daher sollen für alle Quartiere in Linkenheim-Hochstetten qualifizierte Bebauungspläne aufgestellt werden. Eine moderate Bebauung in der zweiten Reihe soll dabei ermöglicht werden. Eine Bebauung in der dritten Reihe soll die Ausnahme sein. Auf zusätzliche Erschließungsinfrastruktur soll nach Möglichkeit verzichtet werden und Konversionsflächen sowie untergeordnete Flächen sollen insbesondere unter Berücksichtigung des sozialen Wohnungsbaus konsequent genutzt werden.
Linkenheim-Hochstetten gehört zu den Gemeinden in Deutschland mit den meisten Sonnenstunden. Die Gemeinde wird konsequent für alle kommunalen Liegenschaften regenerative Energien einsetzen und dabei einen Schwerpunkt auf Sonnenenergienutzung und Kraft-Wärme-Kopplungen legen. Private Initiativen in diesem Kontext sollen organisatorisch zusammen mit der Energieagentur des Landkreises unterstützt werden.
Die Ortsteile Linkenheim und Hochstetten sind im Laufe der letzten 40 Jahre weitestgehend baulich und sozial zusammengewachsen. In den kommenden Jahren wird voraussichtlich die landwirtschaftliche Fläche zwischen dem Erschließungsgebiet Biegen/Durlacher Weg und der Waldstraße vollständig erschlossen werden. Danach bestünden aus heutiger Sicht keine Entwicklungsmöglichkeiten mehr für künftige Generationen.
Deshalb strebt die Gemeinde langfristig eine Aufnahme von Wohnbauflächen und Freizeitnutzungsflächen in den Flächennutzungsplan an. Künftige Generationen sollen zwischen B 36 und Ortsbebauung die gleichen Entwicklungsmöglichkeiten vorfinden, auf welche auch heute zurückgegriffen werden kann.
Der Einzelhandel in der Gemeinde konzentriert sich auf die Straße Am Wall, die Karlsruher Straße und in Teilen auf das Mittelpfad-Zentrum. Es mangelt jedoch an Fachärzten und Gastronomie mit Außenbewirtungsflächen. Das bestehende Angebot entlang der Straße Am Wall soll daher durch weitere Angebote der Nahversorgung und Dienstleistung, insbesondere der fachärztlichen Versorgung zwischen Feuerwehr und Edeka-Markt ergänzt werden.
Über 60 Vereine, Gruppierungen und Glaubensgemeinschaften bereichern das kulturelle und gemeinschaftliche Leben in Linkenheim-Hochstetten. Dieses vielfältige ehrenamtliche Engagement wird umfassend infrastrukturell, organisatorisch und finanziell von der Gemeinde unterstützt. Dies soll so auch in finanziell schwierigen Zeiten bleiben.
Vereine, Gruppierungen und Glaubensgemeinschaften sind von besonderer Bedeutung für den sozialen Zusammenhalt und Austausch in der Gemeinde. Offene Angebote, welche sich auch an Nichtvereinsmitglieder richten, vereinsübergreifendes Engagement und Jugendarbeit werden besonders gefördert. Wo Vereine gemeinsam Infrastruktur nutzen oder sich zusammenschließen wollen erhält dies besondere Unterstützung durch die Gemeinde.
Linkenheim-Hochstetten ist schuldenfrei. Hierauf sind viele Menschen in der Gemeinde stolz. Schuldenfreiheit ist für Linkenheim-Hochstetten Ausdruck eines nachhaltigen Handelns. Ohne Schulden bleiben der folgenden Generation die gleichen Handlungsmöglichkeiten welche wir heute genießen.
Schulden können sich jedoch auch in unterlassener Instandhaltung von Infrastruktur wiederspiegeln. Aber auch unterlassene Sozial-, Bildungs- oder Betreuungsausgaben können eine Gemeinde im interkommunalen Wettbewerb zurückwerfen. Daher ist Schuldenfreiheit für Linkenheim-Hochstetten kein Selbstzweck.
Linkenheim-Hochstetten soll auch künftig schuldenfrei bleiben oder nur dort Geld aufnehmen, wo es in Zeiten der 0-Zinspolitik wirtschaftlich geboten erscheint. Unterhaltungsausgaben und Investitionen werden mit Blick auf den jeweiligen Haushalt geprüft. Die Gemeinde ist daher auch grundsätzlich offen für den Rückbau kommunaler Infrastruktur.
Bürgerbeteiligung und Entscheidungstransparenz sind für ein lebendiges Gemeindeleben wichtig. Der Gemeinderat setzte in der Vergangenheit u. a. mit dem Fachplan Gesundheit, dem Waldleitbild und dem Gemeindeentwicklungskonzept immer dann, wenn grundsätzliche Entscheidungen anstehen auch auf das Wissen und die Ortskenntnis der Einwohner. Dies soll auch künftig so sein. Abschließende Grundsatzentscheidungen werden auch künftig durch den Gemeinderat als repräsentativ gewähltes Hauptorgan der Gemeinde getroffen. Durch die Gemeindehomepage, das Bürgerinformationssystem und soziale Medien werden die Bewohner zeitnah, objektiv und umfassend über die Ereignisse in der Gemeinde informiert.
Das Land Baden-Württemberg hatte 2017 einen Ideenwettbewerb ausgeschrieben. Es ging darum gute Vorschläge für Quartierskonzepte, also Sozialraumkonzeptionen zu unterbreiten. Dies war aufgrund der laufenden Arbeiten und Beteiligungsbausteine zum Gemeindeentwicklungskonzept und der Seniorenbefragung aus 2016 mit vergleichsweise geringem Aufwand möglich.
Die Gemeinde Linkenheim-Hochstetten erhielt einen mit 60.000 EUR prämierten Förderpreis des Landes für die Konzeption. Aus diesem Fördergeld heraus wurden verschiedene Veranstaltungen und Projekte im Baugebiet Biegen/Durlacher Weg finanziert. Das letzte größere Angebot war das Quartiersfest im Mai 2022 welches sich an die gesamte Bevölkerung gerichtet hat.
Im Kern geht es zum einen darum die sozialen Einrichtungen der Gemeinde miteinander zu vernetzen und zum anderen im Neubaugebiet parallel zur Infrastruktur auch eine Sozialstruktur wachsen zu lassen.
Hierfür sieht die Konzeption neben einem Rundwegenetz auch das aktive Einbringen der Wohnbevölkerung in Pflegeheim, Seniorenwohnen und Johannes-Diakonie Mosbach vor. Gleichzeitig sollen die genannten Einrichtungen ihre Infrastruktur auch untereinander zur Verfügung stellen und Sozialangebote formulieren, welche sich auch an die Bevölkerung richten.
Im Rahmen der letzten Pflegekonferenz in Linkenheim-Hochstetten war Baden-TV zu Gast im Bürgerhaus. Hier eine Zusammenfassung unserer Quartiersidee von Baden-TV:
Es ist viel mehr als „nur“ ein Pflegeheim. Es soll ein Haus der Begegnung und Lebensvielfalt sein. Das Bistro im Erdgeschoss lädt zum Verweilen ein. Der Quartiersmanager hat sein Büro im Erdgeschoss. Der Andachtsraum im Obergeschoss ist multifunktional und kann zum Beispiel für Hausaufgabenhilfe genutzt werden. Im 2. Obergeschoss ist eine Inklusionskindertagesstätte integriert, welche die Lebendigkeit der Kinder ins barrierefrei Haus hineinträgt und auf dem Dach sind Wohnungen für Senioren und Auszubildende im Pflegefachkraftbereich.
Ich möchte mich auch weiterhin für die Umsetzung dieses Quartiers-Konzeptes einsetzen. Ganz konkret heißt das für mich:
Jedes Jahr stellt das Land Baden-Württemberg bis zu neun Städten- und Gemeinden einen sogenannten „Fußverkehrscheck“ durch ein Fachbüro zur Verfügung. Wir hatten uns hierauf 2019 beworben und den Zuschlag vom Verkehrsministerium erhalten. Im Kern ging es darum, zu prüfen wo unser Straßenraum wie konkret besser für Fußgänger werden kann.
Mit zwei Workshops und zwei Ortsspaziergängen wurde auch hier die Bevölkerung umfassend beteiligt. Herausgekommen ist eine Liste von sieben konkreten Einzelmaßnahmen, welche wir zwischenzeitlich zum Teil umgesetzt haben. Ein noch offener Schwerpunkt ist die Umgestaltung der Karlsruher Straße vom Rathaus bis zur Total-Tankstelle. Hierbei soll die Fahrgasse verringert werden, die Geschwindigkeit auf einen verkehrsberuhigten Geschäftsbereich reduziert werden und die Einmündung Hochstetter-Straße in die Karlsruher Straße entsprechend dem Vorschlag aus dem Gemeindeentwicklungskonzept umgestaltet werden.
Die technische Umplanung wurde im Mai 2022 dem Gemeinderat in zwei Varianten vorgeschlagen. Aufgrund der hohen Kosten wurde das Projekt zurückgestellt. Die AVG möchte 2027 die Schienen in der Karlsruher Straße erneuern. Die Maßnahmen sollen miteinander verknüpft und ab dem kommenden Jahr gemeinsam entwickelt und vorbereitet werden.
Ich möchte mich auch weiterhin für mehr Verkehrssicherheit einsetzen. Unser innerörtlicher Verkehr ist so zahlreich und so vielfältig wie nie zuvor. Wir dürfen dabei nicht länger den Betrachtungsschwerpunkt auf den PKW-Verkehr legen. Straßenraumplanung der Zukunft muss Aufenthaltsqualität, Fußgängern und Radfahrern wo möglich mehr Raum geben.
Verbunden mit einer umfassenden Kinder- und Jugendbeteiligung, sowie einem Ortsspaziergang entstand unsere Spielplatzkonzeption. Mit 22 öffentlich zugänglichen Spielplätzen hat Linkenheim-Hochstetten in diesem Zusammenhang ein starkes Angebot. Dieses gilt es bedarfsgerecht weiterzuentwickeln und zu pflegen.
Die Verweildauer auf den großen Spielplätzen nimmt tendenziell zu. Am Wochenende wir dort mal ein halber Tag verbracht, während unter der Woche durch die auch im Grundschulbereich länger gewordenen Schul- und Betreuungszeiten die Spielplätze weniger häufig von Schulkindern besucht werden. Im Bereich der Kleinkinder ist es aufgrund der zunehmenden baulichen Dichte sinnvoll wohnortnahe, fußläufig gut erreichbare kleine Spielplätze mit einem Angebot für unter 3-Jährige vorzuhalten.
Vor diesem Hintergrund werden die kleinen Spielplätze stärker für Unter 3-Jährige und kleine Kinder profiliert, während die großen Spielplätze sich im Geräteangebot an alle Kinder, bis ins Teenageralter richten.
Mit zwei Workshops und zwei Ortsspaziergängen wurde auch hier die Bevölkerung umfassend beteiligt. Herausgekommen ist eine Liste von sieben konkreten Einzelmaßnahmen, welche wir zwischenzeitlich zum Teil umgesetzt haben. Ein noch offener Schwerpunkt ist die Umgestaltung der Karlsruher Straße vom Rathaus bis zur Total-Tankstelle. Hierbei soll die Fahrgasse verringert werden, die Geschwindigkeit auf einen verkehrsberuhigten Geschäftsbereich reduziert werden und die Einmündung Hochstetter-Straße in die Karlsruher Straße entsprechend dem Vorschlag aus dem Gemeindeentwicklungskonzept umgestaltet werden.
Auszug Spielplatzkonzeption der Gemeinde 2020
Bereits 2020 haben wir eine Konzeption erarbeitet, um so viel Strom aus regenerativer Energie zu erzeugen, wie die Gemeinde selbst verbraucht. Bis 2025 wollen wir dieses Ziel erreicht haben. Schwerpunkte der Umsetzungsstrategie sind Photovoltaikanlagen auf den Dächern kommunaler Liegenschaften, sowie eine Kleinwindkraftanlage (50 Meter Gesamthöhe) am Wasserwerk.
Zwischenzeitlich sind die Preise für die Photovoltaikanlagen gestiegen, allerdings auch die Einspeisevergütung und die Stromkosten. Unser Ziel bleibt daher auch für die Zukunft gleichsam wirtschaftlich wie ökologisch sinnvoll.
Räumliche Schwerpunkte für den Ausbau der Erneuerbaren Energie werden Klärwerk und Wasserwerk sein. Zum einen hat die Gemeinde dort vergleichsweise große Flächen im Eigentum, zum zweiten haben wir dort viel Strom-Eigenbedarf für Wasserförderung, konstanten Wasserdruck und Abwasserreinigung und zum dritten kommt so der wirtschaftliche Vorteil allen Einwohnerinnen und Einwohnern über den Wasser- und Abwasserpreis zu Gute.
Das Wind-an-Land-Gesetz des Bundes aus 2022 verändert bei Strom aus regenerativen Ressourcen massiv den gesetzlichen Rahmen. 1,8% der Landesfläche in Baden-Württemberg soll für Großwindkraftanlagen zur Verfügung gestellt werden und 0,5 % der Fläche für Photovoltaik-Freiflächenanlagen. Wenn dies so umgesetzt wird, wird sich unser Landschaftsbild in den kommenden Jahren massiv verändern. Einen ersten Ausblick gaben die Regionalverbände mit ihren Planhinweiskarten zu Windenergie und Freiflächen-Photovoltaik im September:
Warum ist ein Ausbildungskonzept für Sie als Wählerin oder Wähler interessant?
Weil die Prozesse und Dienstleistungen der Gemeindeverwaltung nur so gut sein können wie die Mitarbeitenden und der Bürgermeister wiederrum Vorgesetzter der rund 130 Mitarbeitenden der Gemeindeverwaltung ist. Die Konzeption gibt einen Einblick darin, wie viel Mühe wir uns als Gemeindeverwaltung mit der Ausbildung im Rathaus und Bauhof geben. Dabei stehen die Auszubildenden für mich beispielhaft für die Bemühung als Gemeinde, ein guter Arbeitgeber zu sein. Alle wollen eine gute Erreichbarkeit der Gemeindeverwaltung und kompetente Beratung im Rathaus. Das ist in Zeiten des Arbeitskräftemangels eine Herausforderung. Wir haben daher von Resilienzförderung, über ergonomische Büroausstattung bis hin zu Mitarbeitersportangeboten in den letzten Jahres vieles auf den Weg gebracht um als Arbeitgeber attraktiv zu sein und attraktiv zu bleiben. Wir sind an den TVÖD gebunden und werden daher nie besser bezahlen können als die freie Wirtschaft beim Ringen um die besten Arbeitskräfte am Markt. Umso mehr müssen wir durch „weiche Faktoren“ als guter Arbeitgeber werben können.
Ausbildung lohnt sich und ich bin Fan unserer Azubis. Im August 2021 war ein Video der Auftakt für den Instagram-Account unserer Gemeinde. Die Azubis hatten freie Hand was sie wie machen. Bei so viel Kreativität und Qualität ist mir um die personelle Zukunft unserer Gemeindeverwaltung nicht bange. Hier ein Link zum Video auf Instagram:
Eine Ruhebank hat viele gute Funktionen. Sie kann Erholungsort, Kommunikationsort oder einfach nur „Verschnaufort“ auf dem Weg von der Wohnung zum Einkaufen und zurück sein. Knapp 200 Bänke haben wir inzwischen in Linkenheim-Hochstetten über den gesamten Ort verteilt. 34 weitere sollen in den kommenden Jahren hinzukommen. Bewusst auch an Orten, an denen man zunächst nicht an eine „Verschnaufbank“ denkt.
Die Idee für ein strukturiertes Ruhebank-Netz wurde bereits im Rahmen der Quartierskonzeption im Kleinen strukturiert und mit der Ruhebankkonzeption 2022 auf die gesamte Gemeinde ausgeweitet.
1.
Der Blick in den Haushaltsplan: Welche Infrastrukturprojekte sind für die kommenden Jahren beschlossen?
2.
Die Entwicklungskonzepte der Gemeinde zusammengefasst:
Welche mittelfristigen und langfristigen Ziele sind besprochen und vereinbart?
3.
Was ist mir persönlich wichtig für unsere Gemeinde?
Wofür möchte ich mich weiterhin einsetzen?