Wasser, Abwasser, Entsorgung & Energie

Wir betreiben als Gemeinde Linkenheim-Hochstetten ein Wasserwerk und ein Klärwerk. Der Gemein­derat hat sich vor wenigen Jahren gegen eine Gewinn­erzielung bei der Wasser­ver­sorgung ausge­sprochen. Daher kosten bei uns Wasser und Abwasser genau so viel, wie wir aufwenden müssen, um die Versorgung sicher zu stellen. Mehr- oder Minder­ein­nahmen werden an die Bevöl­kerung in Folge­jahren zurück­ge­geben bezie­hungs­weise ausge­glichen. Wir haben beim Wasser- und Abwasser die aktuell dritt­nied­rigsten Gebühren im Landkreis Karlsruhe.

Linkenheim-Hochstetten hat eine vorbild­liche Wasser­ver­sorgung. Unser Trink­wasser kommt aus vier Tiefbrunnen rund um das Wasserwerk und wird im zweiten Grund­was­ser­pegel bei rund 17 Metern Tiefe gefördert. Die Brunnen­tiefe beläuft sich auf ca. 28 Meter. Die Hitze­sommer der vergan­genen Jahre haben zu keiner feststell­baren Verän­derung des Wasser­pegels geführt. Unser Wasser wird weder gechlort noch sonst in irgend­einer Art chemisch aufbe­reitet. Zur Reduktion des Eisen­mangan-Gehaltes wird das Wasser über einen Sandfilter mecha­nisch gereinigt. Rund 640.000 Kubik­meter Wasser werden jedes Jahr gefördert und ins örtliche Netz eingespeist.

Wir haben uns in den vergan­genen Jahren mit dem Thema einer zentralen Wasser­ent­här­tungs­anlage beschäftigt und uns gegen eine solche Anlage entschieden. 17,5 Grad Deutsche Härte ist zwar ein hoher Härtegrad, aber ein zentraler Kalkfilter würde einen zweistel­ligen Millio­nen­betrag kosten und auch bei neueren Anlagen entstehen immer noch rund 20% Prozess­wasser. Dies bedeutet, dass wir 20% mehr Wasser fördern müssen, um die Filter­an­lagen regel­mäßig gegen­zu­spülen. Eine zentrale Enthärtung bei 17,5 Härtegrad ist daher ökolo­gisch bedenklich und teuer. Der Wasser­preis würde für alle Verbraucher deutlich steigen.

Weitere Infor­ma­tionen zum Thema Wasser finden Sie auf der Website der Gemeinde:

73 Kilometer Haupt­kanäle verbunden mit 7 Regen­rück­hal­te­becken führen in einem Misch­ka­nal­system zum Klärwerk im Tiefge­stade. Dieses hat drei Reini­gungs­stufen und muss in den kommenden Jahren in wesent­lichen Teilen saniert werden. Der Recyclinghof mit Häcksel­platz umfasst rund 6.800 Quadrat­meter und ist damit einer der größten seiner Art in der Umgebung. Die Gemeinde betreibt diesen im Auftrag des Landkreises. Verschiedene Angebote im Bereich Entsorgung kamen in den vergan­genen Jahren hinzu. Für Schul­zentrum, Bürgerhaus und Rathaus hat die Gemeinde bereits seit 2012 ein Energie­con­tracting. 2020 haben wir uns zum Ziel gesetzt, bis Ende 2024 so viel Strom aus eigenen Anlagen selbst zu erzeugen, wie wir verbrauchen. Gleich­zeitig haben wir begonnen, unsere Gebäude energe­tisch zu sanieren oder haben sie bereits teilsa­niert. (Ausbau der regene­ra­tiven Energien - Vorstellung der Roadmap)
Zusätzlich zum erfolg­reichen Betrieb der Ver- und Entsorgung wurden insbe­sondere die folgenden Maßnahmen und Projekte umgesetzt: 
Entwäs­serung und Entsorgung
  • Erneuerung der vollstän­digen Anlagen­technik in drei Regen­über­lauf­becken zur Sicherung und Optimierung der Anlagenfunktion
  • Erneuerung der Belüf­tungs­technik und Anschaffung eines neuen Sand- und Fettfang 2018 am Klärwerk. Hierdurch konnten die Strom­kosten massiv reduziert und die Reinigung verbessert werden.
  • Ersatz der Rechen­gut­wasch­presse und Umbau in Siebrechen 2019
  • Sanie­rungs- und Entwick­lungs­kon­zeption für vollständige Kläranlage
  • Sanierung des Schacht­bau­werks am Regen­über­lauf­becken 7
  • Sanierung Regen­über­lauf­becken 4
  • Einführung einer Rufbe­reit­schaft für die Kläranlage und Einstellung eines zusätz­lichen Klärwärters 2017 (insgesamt drei Mitar­beiter für den Betrieb der Anlage und des zufüh­renden Netzes samt Überlaufbecken)
  • Reali­sierung eines neuen Schwarz-Weiß-Bereichs für die Kläranlage 2022
  • Vergabe der Kanal-TV Inspektion sowie Reinigung des Netzes für Linkenheim und Hochstetten (2022 Dezember abgeschlossen)
  • Beschaffung neuer Schmutz­was­ser­för­der­pumpen für die Regen­über­lauf­becken 6.1 und 6.2 2021
  • Sanierung der Fällmittel-Station und Dosier­station der Kläranlage 2022
  • Annahme von Elektro­groß­ge­räten auf dem Wertstoffhof seit 2021;
  • Einführung Biomüll­ab­ga­be­an­gebot im Bring-System 2021
  • Erneuerung fast aller Hard- und Software­kom­po­nenten auf der Kläranlage 2022
  • Planung und Beauf­tragung eines neuen Sozial­be­reichs an der Kläranlage (voraus­sichtlich März 2023 realisiert)
Wasserversorgung 
  • Erneuerung der Windkesselanlagen
  • Neubau der Wasser­lei­tungen in der Karls­ruher Straße
  • Neubau des Materi­al­lagers am Wasserwerk, um die Betriebswege zu verkürzen, die Hygiene zu optimieren und die Wirtschaft­lichkeit zu steigern.
  • Das Wassernetz wurde vermessen, geprüft und digital aufgenommen.
  • Eine zusätz­liche 0,8 Stelle wurde geschaffen, um eine 24h-Rufbe­reit­schaft sicher zu stellen und das gewachsene Arbeits­vo­lumen zu bewältigen.
  • Erneuerung der zentralen Anlagen-Steuerung am Wasserwerk
  • Die Wasser­meister haben mit dem Rückbau ungenutzter Hausan­schlüsse bei voll erschlos­senen, aber nicht bebauten Grund­stücken im Ort begonnen, um die Qualität und Sicherheit der Wasser­ver­sorgung zu gewährleisten.
Erneu­erbare Energie und Energieeinsparung 
  • Wir haben die Aufsu­chungs­ver­fahren für die Tiefen­geo­thermie-Projekte in Neureut, Leopolds­hafen, Dettenheim und Graben-Neudorf konstruktiv-kritisch begleitet.
  • Vier Elektro­fahr­zeuge wurden für die Gemein­de­ver­waltung beschafft.
  • Drei Photo­vol­ta­ik­an­lagen wurden neu gebaut, drei weitere sind beauf­tragt und zwei Bebau­ungs­pläne zur Ermög­li­chung weiterer PV-Freiflä­chen­an­lagen am Klärwerk und Wasserwerk sind in der Aufstellung.
  • Ein Elektro­fahrzeug für Straßen­wär­ter­dienste wurde für den Bauhof beschafft.
  • Sieben öffent­liche E-Ladesäulen mit je zwei Ladepunkten wurden staatlich gefördert aufgestellt.
  • Zwei Elektro-Carsharing-Fahrzeuge wurden staatlich gefördert beschafft und an das Unter­nehmen Deer zum Betrieb für die Öffent­lichkeit übergeben.
  • 2020 wurde die Roadmap der Gemeinde verab­schiedet, mit derer sich der Gemein­derat zum Ziel gesetzt hat, bis Ende 2024 mit PV-Anlagen, einer Klein­wind­kraft­anlage und Kraft-Wärme­kopp­lungen mindestens so viel Strom zu erzeugen, wie die Gemeinde selbst verbraucht.
  • Seit 2017 ist der komplette Straßenraum mit LED-Technik ausge­leuchtet. Hierdurch verbraucht die Gemeinde 67% weniger Strom und hat nur noch rund 5% Abstrah­lungs­licht in den Himmel.
  • Das größte energe­tische Sanie­rungs­projekt läuft derzeit am Schul­zentrum Linkenheim. Daneben wurden im Rahmen von Unter­hal­tungs­ar­beiten viele kommunale Liegen­schaften teilsa­niert – vom Wärme­ver­bund­system an einem Wohnge­bäude in der Kaiser­straße bis hin zum Heizungs­tech­nik­neubau im Kinder­garten in der Schillerstraße.
Unser Wasser hat eine sehr gute Qualität und ist insbe­sondere für Babynahrung geeignet. 
Shopping Basket